Mit einer Aufführung in der Synagoge der Neologen „Zion“, macht der Kinodokumentarfilm „Wir sind Juden aus Breslau“ auch in Großwardein Station.

Veranstalter und Mitveranstalter: Abteilung für Germanistik der ChUP; Jüdisches Gemeindezentrum der Stadt Großwardein; Bürgermeisteramt der Stadt Großwardein

Filminhalt:

Ein Film von aktueller Brisanz, der ein eindringliches Zeichen setzt gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa. Ein Film, der aufzeigt, wohin eine katastrophale Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen führt. Ein Film, der anhand der Lebensschicksale der Protagonisten auch die Gründung des Staates Israel mit den Erfahrungen des Holocaust in Verbindung setzt.

Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.

14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft.

Eine Rolle im Film spielt auch der Wiederaufbau einer jüdischen Gemeinde in Wrocław. Diese Einbindung macht die Fallhöhe deutlich, der Kontrast zum Vergangenen, zum unwiderruflich Verlorenen, wird schmerzhaft größer und deutet doch die Möglichkeit eines zarten Neubeginns an.

http://www.judenausbreslaufilm.de

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Protagonisten:
Esther Adler, Gerda Bikales, Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht, Walter Laqueur, Fritz Stern, Guenter Lewy, David Toren, Abraham Ascher, Wolfgang Nossen, Eli Heymann, Mordechai Rotenberg, Max Rosenberg, Pinchas Rosenberg sowie eine deutsch-polnische Jugendgruppe aus Bremen und Wrocław

In Kooperation mit der Bente-Kahan-Stiftung in Wrocław
Unter der Schirmherrschaft von Rafał Dutkiewicz, Stadtpräsident von Wrocław,
und Władysław Bartoszewski, Bevollmächtigter des Premierministers 
in Angelegenheiten des Internationalen Dialogs (posthum)

Projektkoordination: Maria Luft

Wissenschaftliche Beratung: Katharina Friedla

Länge des Films: 108 Minuten / Kinoton 5.1. / FSK ab 12 Jahre

FBW: Prädikat Wertvoll / Eigenverleih des Films wird von der BKM gefördert

Große Filmtour der Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies
vom 14.9. - 17.10.2018 in Polen, Ungarn und Rumänien

Gefördert von: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

 

Veranstalter und Mitveranstalter des Großwardeiner Ereignisses:

Die Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies

Christliche Universität Partium, Lehrstuhl für Sprach- und Literaturwissenschaft, Abteilung für Germanistik

Jüdisches Gemeindezentrum der Stadt Großwardein

Bürgermeisteramt der Stadt Großwardein/Synagoge der Neologen „Zion“

Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung:

Synagoge der Neologen „Zion“, der Independenței Straße, nr. 22

am Samstag, den 29. September, um 20.30 Uhr, Eintritt ist frei.